Operationalisierung der Ziele der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union für die Umweltmedien Boden und Wasser
By:"Uwe Goppelt"
Inhaltsangabe:Einleitung: Nach BASTIAN fehlen in den EU-Ländern einheitliche Rahmenbedingungen zur Einbeziehung des Umweltschutzes in die Agrarpolitik. Die Autoren kritisieren unter anderem die ungenügende Transparenz bei der Verteilung von Fördergeldern, die unzureichende Flexibilität der Feinsteuerung der Programme und eine geringe Beachtung standörtlicher Potentiale und biotischer Komponenten bei der Umsetzung von Maßnahmen. Vor allem sind Agrarumweltmaßnahmen aufgrund unzureichender Detailinformationen über den vorherrschenden Umweltzustand in der Regel kaum oder unzureichend auf Gebietskulissen bezogen, die aufgrund konkreter Gefährdungen der Schutzgüter besonderen ökologischen Handlungsbedarf zeigen. Der DEUTSCHE RAT FÜR LANDESPFLEGE empfiehlt daher, eine effiziente Umsetzung konkreter Maßnahmen auf der Basis differenzierter ökologischer Konzepte zu diskutieren, für deren Erarbeitung die Landschaftsplanung prädestiniert ist. Gang der Untersuchung: In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, im Sinne des Vorsorgeprinzips, d. h. dem Vorbeugen potentiell existierender Bedrohungen durch geplantes Handeln, mit Hilfe landschaftsplanerischer Instrumente innerhalb eines festgelegten Gebietes eine Methode zur Ableitung raumkonkreter Maßnahmen zu entwickeln, die auf angezeigte standörtliche Umweltgefährdungen mit einer nachhaltigen und umweltschonenden Bewirtschaftung oder einer Änderung der Flächennutzung antworten. Aus Sicht der Umweltbelange und der räumlichen Lenkung von Fördergeldern wird das Ziel angestrebt, die Effizienz von Agrarumweltmaßnahmen zu erhöhen. Auf der Grundlage einer fachlichen Analyse und Bewertung standörtlicher Merkmale und Kenngrößen, der Berücksichtigung des jeweiligen Gebietscharakters sowie von Aussagen zu Umweltgefährdungen innerhalb normativer EU-Vorgaben werden für die Schutzgüter Boden und Wasser sowie angrenzende Bereiche fachwissenschaftlich fundierte ökologische Umweltqualitätsziele (UQZ) ermittelt. Der Entwurf eines Umweltqualitätszielkonzeptes liefert die Grundlage für einen weitergehenden politischen Abwägungs- und Entscheidungsprozess. Die Festlegung von Umweltqualitätszielen sollte aber von einer Diskussion und Beteiligung Betroffener, der Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung begleitet werden, um nicht nur den wissenschaftlichen Erkenntnisstand, sondern als normative Vorgaben auch gesellschaftliche Wertvorstellungen zu berücksichtigen und einen Konsens herzustellen. Diesbezüglich unterscheidet SCHEMEL fachliche von tatsächlichen Umweltqualitätszielen. Das Vorgehen in dieser Arbeit erlaubt keine Abstimmung der Ziele mit potentiellen Anwendern, Betroffenen oder Behörden; es wird eine umweltschutzinterne Zielentwicklung durchgeführt. In der Landschaftsplanung werden Ziele und Maßnahmen zu einem großen Teil direkt aus den Ergebnissen der Landschaftsbewertung abgeleitet. Wenn hohe Empfindlichkeiten und Gefährdungen bestehen, ergeben sich z. T. zwangsläufig bestimmte Ziele und Maßnahmen zur Sicherung und Sanierung . Aufgrund der Festlegung von Umweltqualitätszielen und Maßnahmen zu deren Erreichung unter fast ausschließlicher Betrachtung fachlich-wissenschaftlicher Aspekte kann ein derartiges Konzept keinen absoluten Vorrang für ökologische Ziele darstellen. Es stellt hingegen sehr wohl einen ersten Ansatz dar, welcher nachvollziehbare Handlungsvorschläge offen legt, um diese zur Erlangung eines Konsens für gesellschaftlich legitimierte Ziele in die öffentliche und politische Diskussion einzubringen. Aus diesem Grund wird der Begriff Umweltqualitätsziel für die Erarbeitung des Konzeptes im Sinne eines wissenschaftlichen Fachbeitrags in dieser Arbeit verwendet. Als Fallbeispiel wird die Entwicklung des Zielkonzeptes auf Flächen innerhalb der Provinz Venedig in Italien durchgeführt. Die Flächenauswahl ergab sich durch die Mitarbeit an einem EU-Projekt im Frühjahr 2006, welches ein ähnlich gelagertes Thema auf nahezu der selben Flächenkulisse behandelte. Nach der beschriebenen Festlegung von Zielen und Maßnahmen erfolgt deren räumliche Verortung innerhalb des gewählten Planungsgebietes, indem sie mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) mit den Standortmerkmalen überlagert und auf diese Weise prioritäre Flächen ermittelt werden. Im Anschluss daran wird das eigene Konzept durch eine Gegenüberstellung mit dem aktuellen Förderkatalog im Planungsgebiet auf eine Realisierbarkeit und Integration hin überprüft. Eine übersichtliche Darstellung dieses Konzeptes und gleichzeitig den schematischen Ablauf einzelner Arbeitsschritte in dieser Arbeit gibt Abbildung 3 wieder. Als Nebenaspekt dieser Arbeit soll geprüft werden, in welcher Weise die sich bei paralleler Durchführung der Bewertung auf Grundlage zweier Bodenkartierungen unterschiedlichen Detaillierungsgrades ergebenden Ergebnisse auf der selben Flächenkulisse voneinander abweichen. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbbildungsverzeichnisIV TabellenverzeichnisV KartenverzeichnisVI AbkürzungsverzeichnisVII ALandwirtschaft und Umweltschutz1 1.Einleitung - Konflikte und normative EU-Vorgaben1 1.1Sechstes Umweltaktionsprogramm der EU2 1.2EU-Bodenschutzstrategie2 1.3EU-Wasserrahmenrichtlinie4 1.4Europäisches Schutzgebietssystem Natura 20005 1.5Zusammenfassende Darstellung der Schutzgutgefährdungen6 2.Instrumente der GAP zur Lösung der Konflikte7 2.1Entwicklung der GAP7 2.2Berücksichtigung von Umweltbelangen innerhalb der GAP9 2.2.1Entkoppelung9 2.2.2Einhaltung anderweitiger Verpflichtungen (Cross Compliance) und Gute fachliche Praxis9 2.2.3Modulation11 2.2.4Ländliche Entwicklung12 2.3Aktuelle Reform der Zweiten Säule14 3.Problemstellung und landschaftsplanerischer Lösungsansatz17 3.1Verhältnis der Landschaftsplanung zu anderen Fachplanungen17 3.2Landschaftsplanerische Potentiale im Bereich der Agrarfachplanung19 3.3Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit20 BEntwicklung eines Zielkonzeptes am Fallbeispiel der Provinz Venedig24 1.Die GAP in Italien und Gebietsvorstellung24 1.1Der Agrarsektor und die GAP in Italien24 1.1.1Administrative Struktur24 1.1.2Konzepte und Programme25 1.1.3Ökologischer Landbau27 1.1.4Programm zur Ländlichen Entwicklung der Region Venetien27 1.2Naturräumliche Beschreibung der Provinz Venedig31 1.2.1Geographische Lage, Größe und Einwohner31 1.2.2Geomorphologie und Geologie32 1.2.3Klima35 1.2.4Hydrologie36 1.2.5Böden38 1.2.6Nutzung / Biotope40 1.3Auswahl der Fallbeispiele und deren Landschaftliche Eigenart42 2.Schutzgutbewertung48 2.1Landschaftsbewertung in der Planungspraxis48 2.1.1Indikatoren und Indikatorsysteme48 2.1.2Bewertung von Funktionen und Potentialen49 2.1.3Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden51 2.2Schutzgutbezogene Bewertung von Potentialen und Empfindlichkeiten51 2.2.1Methodik51 2.2.2Biotisches Ertragspotential55 2.2.3Erosionsgefährdung57 2.2.4Nitratauswaschungsgefährdung59 2.2.5Potentielle Verdichtungsempfindlichkeit60 2.2.6Verschlämmungsneigung61 2.2.7Humusstabilität62 2.2.8Versalzungsgefährdung66 2.2.9Zusammenfassung der benötigten Eingangsparameter68 2.3Ergebnisse70 3.Ziele und Maßnahmen74 3.1Formulierung von Umweltqualitätszielen und Maßnahmen zur Zielerreichung74 3.1.1Einführung74 3.1.2Ziel- und Maßnahmenkatalog75 3.2Regionalisierung von Maßnahmen - Identifizierung von vorrangigen Bodeneinheiten83 3.3Ergebnisse85 3.4Identifizierung und Verortung von \
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